Augensensor der Olympus PEN-F defekt: Problem mit Sucher beheben

Olympus Pen-F

Mancher Nutzer, manche Nutzerin einer Olympus Pen-F kennt das: Ist der Augensensor der Pen-F defekt, zieht das den elektronischen Sucher (Electronic Viewfinder, EVF) in Mitleidenschaft. Die Informationen im EVF werden kurz nach dem Einschalten unleserlich dunkel und auch das Sucherbild dunkelt ab. Die Kamera lässt sich nur noch mit dem Monitor richtig nutzen.

Auch meine Pen-F ist davon betroffen.

tl;dr? – Lies die Zusammenfassung am Ende

Nach vielem Herumprobieren fand ich eine Abhilfe. Sie klingt komplizierter als sie ist. Wichtig: Die folgende Beschreibung gilt für meine Kamera mit normaler, werksseitig eingestellter Belegung der „FN2“-Taste. Willst Du sie ausprobieren, setze diese Taste bei Deiner Pen-F zuerst auf die Werkseinstellung zurück. Und aus naheliegenden Gründen führst Du die Arbeiten am besten in einem abgedunkelten Raum oder im Schatten durch – und auf eigenes Risiko 🙂
Fertig? Los gehts:

  • Evtl. ausgeklappten Monitor einklappen, Bildschirm nach innen
  • Kamera einschalten
  • Sucher ans Auge heben, Button FN2 drücken, bis die Funktion „Auto Umschalt EVF“ erscheint und weiter gedrückt halten
  • Bei gedrücktem FN2-Button mit vorderem Einstellrad (dem um den Auslöser) die Funktion „Auto Umschalt EVF“ von „Aus“ auf „An“ stellen – NOCH NICHT mit OK bestätigen*)
  • Anschließend FN2-Button etwa eine Sekunde loslassen und wieder drücken. Nicht zu lange warten, sonst erscheint wieder das Sucherbild, wir wollen aber bis zum Ende unserer Operation im Funktionsmenu bleiben
  • Bei gedrücktem FN2-Button mit vorderem Einstellrad „Auto Umschalt EVF“ wieder auf „Aus“ stellen
  • FN2-Button loslassen
  • Jetzt Einstellung „Aus“ mit „OK“- Button bestätigen.
  • Kamera bei noch aktivem Funktionsmenu aus- und nach 2-3 sec wieder einschalten. Fertig!

*) Drückst Du hier schon auf OK, wird der Sucher schwarz und bleibt es, denn damit hast Du die Funktion „Sucherbild ein, wenn LCD geschlossen“ an den Augensensor delegiert – und der ist ja defekt. Ist Dir das passiert, musst Du die Augensensor-Funktion am ausgeklappten Monitor wieder ausschalten und von vorne beginnen: Monitor einklappen (Rückseite nach außen), Kamera aus- und einschalten, FN2 drücken… s.o.

Jetzt funktioniert der EVF meiner Pen-F wieder normal; solange der Monitor geschlossen bleibt, auch nach dem Aus- und Wiedereinschalten der Kamera. Habe ich den Monitor versehentlich doch einmal bei eingeschalteter Kamera aufgeklappt, dunkelt anschließend der EVF wieder ab, und das hier vorgestellte Procedere muss erneut ausgeführt werden.

Irgendwann fiel mir auf: Der EVF-Fehler tritt nur auf, wenn der LCD-Monitor bei EINgeschalteter Kamera auf- oder eingeklappt wird. Öffne und schließe ich ihn jedoch bei AUSgeschalteter Kamera, kann ich ihn ganz normal benutzen, ohne den EVF zu beeinträchtigen: Live View mit und ohne Fokus- und Auslösefunktion, Bildanzeige, Einstellungen anzeigen und vornehmen, alles geht. Brauche ich den Monitor nicht mehr: erst Kamera ausschalten, dann Monitor einklappen, bei Bedarf Kamera wieder einschalten und alles bleibt, wie es soll.

Legt man sich also die etwas umständliche Angewohnheit zu, den Monitor der Pen-F nur bei ausgeschalteter Kamera aus- und einzuklappen, hat man eine beinahe intakte Kamera…

… Eine Reparatur kostet, oberflächlicher Suche im Netz zufolge, ca. 200 Euro oder mehr. Meine Pen-F arbeitet bis auf den beschriebenen Fehler einwandfrei, hat aber mit der Zeit ästhetisch etwas gelitten. Und da die Pen-F als „Designkamera“ gehandelt wird, hängt ihr materieller Wert sehr von ihrem Aussehen ab. Eine Reparatur ist für mein Exemplar betriebswirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. Und meine Art, mit der Pen-F zu fotografieren, wird dank der beschriebenen Möglichkeit, den Sucher zu „trimmen“ nicht so stark beeinträchtigt, dass eine Reparatur lohnte. Vielleicht geht es Dir ja ähnlich.

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Zusammenfassung

Werden die Informationen im Sucherbild Deiner Pen-F kurz nach dem Einschalten unlesbar dunkel? Versuche folgende Schritte:
1. FN2-Taste drücken, bis im Sucher „Auto Umschalt EVF“ erscheint
2. FN2 gedrückt halten und mit vorderem Wahlrad den Modus von „Aus“ auf „An“ wechseln. NICHT mit OK bestätigen
3. FN2 eine Sekunde loslassen, dananch wieder gedrückt halten
4. Modus bei gedrückter FN2-Taste wieder zurück auf „Aus“ stellen
5. FN2-Taste loslassen
6. Jetzt mit OK-Taste bestätigen!
7. Kamera aus- und nach 2 Sekunden wieder einschalten

Das Sucherbild bleibt wieder hell, bis der Monitor erneut bei eingeschalteter Kamera ausgeklappt wurde. Dann die Prozedur erneut ausführen.
Tipp: Den Monitor nur bei ausgeschalteter Kamera auf- und zuklappen. Alle anderen Funktionen des Monitors sind normal nutzbar.

Fundsachen

Großer Feldberg, September 2014

Meine Heimat ändert sich. Immer trockenere, heißere Sommer und der Borkenkäfer machten den Fichtenwäldern den Garaus. Die anderen Bestände werden folgen. Sowenig Fichtennutzwaldmonokulturen dem Wunschbild eines naturnahen Waldes entsprechen, so hoffnungslos kaputt sehen die betroffenen Taunushänge nun ohne Bewaldung aus, ungeschützt, verletzt.

Diese Bilder vom Gipfel des Großen Feldbergs entstanden vier Jahre vor der Borkenkäfer-Invasion 2018. Doch die romantischen Sonnenuntergangs-Fotos schönten bereits den Zustand des Hochtaunus-Waldes.

Und der Feldbergturm? Schon immer ein anti-ästhetisches Monster. Und ein Wahrzeichen meiner alten Heimat, weithin sichtbar, noch von meinem neuen Zuhause auf der anderen Rheinseite. Immer freue ich mich, ihn zu sehen.

Senkrechte Busse! Oder: Kunst kommt von Müssen

Siehe hier. Der Fotograf, Christoph Boosen, schreibt dazu: „[…] Mit dieser Installation, die symbolisch den Bau von Barrikaden gegen Scharfschützen im syrischen Bürgerkrieg aufgriff, wollte Halbouni rund um das Gedenken Dresdens an die Zerstörung der Stadt am Ende des 2. Weltkriegs eine Verbindung schaffen zwischen diesem Gedenken und dem Bürgerkrieg in Syrien bzw. dem Leid der syrischen Bevölkerung.“

Dazu ein Zitat von Burkard Fuhs, den zu kennen ich vor langer Zeit einmal die Ehre hatte – aufgeschnappt bei einem Gespräch auf einer Party in den 90ern: „Kunst kommt nicht von Können, Kunst kommt von Müssen“.

Das leidige Problem…

die richtige Haltung zu finden, wenn’s aussieht, als gäbe es nur falsche Möglichkeiten. Kurz erklärt von Eva Illouz in der Süddeutschen Zeitung am Beispiel  Antisemitismus.

Der Artikel lohnt, finde ich, das kostenlose Probeabo, das die SZ anbietet.

Ebenso lohnend zum Thema ist die Lektüre dieser Buchrezension im Feuilleton der FAZ. Mich erstaunt und betrübt immer wieder, ausgerechnet in diesem Rechtfertigungsorgan des gutsituierten Egoismus so kluge und klare Gedanken zu finden… Das machen die ganz klar mit Absicht!

Anthropozän II

Wie weit wir vom Verstehen entfernt sind, ist an unserem Tun ersichtlich: von unserem Planeten verstehen wir als Spezies beinahe nichts. Immerhin reichten unsere Kenntnisse, ihn innerhalb weniger Generationen bis zur Unkenntlichkeit zu verändern.

Natürlich, Endzeitstimmung gab es immer schon. Vor tausend Jahren bereits glaubte die Christenheit, der Untergang der Welt und das letzte Gericht Gottes stünden bevor. Doch erst das vergangene Jahrhundert, das zwanzigste christliche, ging als jenes in die Geschichte ein, das tatsächlich die passenden Werkzeuge lieferte, die Welt untergehen zu lassen.

blind
blind

Hantieren wir eine kurze Zeit weiter mit ihnen wie bisher: wer wird wem diese Geschichte dann noch erzählen können? Und in welcher Sprache?