Platsch!

2002. Im Rahmen einer Weiterbildung beschäftigten wir uns mit Webdesign. Wir lernten auch HTML, die Hypertext Markup Language. Ein Projekt war natürlich eine eigene Homepage. Damals habe ich das hier produziert (noch in echter Handarbeit allen HTML-Code selbst geschrieben!) Doch ab 2004 dümpelte die Homepage so vor sich hin, „lebte“ nur noch, weil ich E-Mail-Adresse und Domain-Name nicht aufgeben mochte.

Irgendwann bot mein Webhoster die Möglichkeit, WordPress zu installieren.  So ein Blog stellt ja, in der Theorie, grenzenlose Öffentlichkeit her, und du musst nicht mal HTML können (das ich längst verlernt habe). Jeder Mensch mit Internet-Anschluss weltweit kann lesen, was du ohne großen Aufwand publizierst. Das fand ich spannend genug, um einen eigenen Blog einzurichten. Diesen hier.

Ich gewann zwei interessante Erfahrungen. Zum Einen lernte ich, dass ich für meine persönlichen Erlebnisse, meine Krisen oder Freuden gar kein Publikum wollte. Das Private sollte privat bleiben. Zum Anderen merkte ich, dass mir meistens auch der Wunsch fehlt, öffentliche Dinge zu kommentieren, Politik, Kunst, Klatsch und Tratsch… Sicher, es gibt die großen und nicht so großen öffentlichen Themen, die mich fesseln. Aber meine Ansichten dazu sind entweder zu vage oder zu kompliziert, um sie mal eben publikationsreif zu formulieren. Andere machen das viel besser.

Noch etwas Drittes stellte sich bald heraus: Wenn ich einmal ernsthaft über ein Thema schreiben wollte, das mich beschäftigte, musste ich Position beziehen. Öffentlich. Das fällt mir viel schwerer als ich dachte! Ich liebe meine Privatheit. Und das alles wirkt sich sowohl auf die hier zu findenden Texte aus – nicht zu politisch, nicht zu kontrovers – als auch auf die Fotografien, die ich auf dieser Homepage zeige: nicht zu persönlich, nicht zu privat.

Wozu dann das Ganze? Dieser Blog ist, wie ich in einem Beitrag geschrieben habe, eine Art Flaschenpost für mich, die ich – platsch – ins WWWelt-Meer werfe, um zu sehen, ob jemand sie findet. Natürlich bewahrt er mir meinen privaten Domainnamen. Und wenn eine Reaktion auf einen Text oder ein Bild erfolgt, soll heißen, wenn Du, ja, genau Du! einen Kommentar hinterlässt, dann freut mich das. Logisch, oder? Die Flaschenpost wurde gefunden…

Viel Spaß beim Stöbern in meinem Blog.