Suff?

Wwweinglas

Wenn mir das Recht auf Alkohol genommen würde, naja, ich wär schon traurig. Abgesehen davon, dass mir mancher Wein einfach unheimlich gut schmeckt (trockener Rauenthaler Steinmächer, gekühlt auf 11°C zum Beispiel) und manche Gespräche in unserer von Nüchternheit besoffenen Zeit nüchtern nicht möglich sind: es gibt ein Recht, berauscht zu sein.

Eine zivile Gesellschaft muss es dem Einzelnen erlauben, im Vertrauen, dass dies nicht ausgenutzt wird, seine Selbstkontrolle zeitweilig und teilweise zu lockern.

Was nicht heißt, dass die Gesellschaft jeglichen Kontrollverlust einfach hinnehmen muss: Wer angetrunken Auto fährt, hat nicht erst ein Problem, wenn er einen Unfall baut, sondern bereits, wenn sein Zustand der Polizei auffällt. Und Führerschein-Inhaber bekommen ihn auch abgenommen, wenn sie betrunken Fahrrad fahren.

Und das halte ich für richtig. Die Gesellschaft muss nicht nur den Betrunkenen schützen, sondern auch die anderen vor dem Betrunkenen.

Was ist mit anderen Räuschen? In den europäisch geprägten Weltgegenden ist eigentlich nur der Alkoholrausch erlaubt. Ich glaube nicht, dass Alkohol weniger schädlich ist als Haschisch oder Opium oder Qat. Ich glaube, wir als Gesellschaft haben den Konsum von Alkohol über viele Jahrhunderte in Bahnen gelegt, innerhalb derer er akzeptiert wird – und diese Bahnen verlaufen entlang der Gesundheit des Konsumenten auf der einen Seite und der Sicherheit vor dem Konsumenten auf der anderen: Mal einen trinken ist okay (abhängig von Gegend, Geschlecht, Anlass) – “Alkoholismus”, als Krankheit wahrgenommen, wird öffentlich geächtet.

Rheingau, gesehen von Rheinhessen
Weinbau-Landschaft

Seit Jahrzehnten wird versucht, andere Drogen gesellschaftlich zu etablieren: Cannabis-Produkte vor allem, früher einmal stärker auch gewisse Opiate. Koks gilt in “bestimmten Kreisen” als okay. Heroin ist böse, und die sich darauf einlassen, werden aggressiver geächtet als die Alkis.

Aber darüber und über die unzähligen Modedrogen à la Crystal Meth, die sich sonst so im Umlauf (vor allem der Feuilletons?) befinden, weiß ich nichts. Ich bin kein Fachmann in Sachen Drogen. Ich trinke gerne Alkohol. Ein- bis dreimal die Woche. Und ich habe das Glück, dass ich (meistens) nach dem ersten Glas Wein die Lust verliere. Und wenn nicht, spätestens nach dem dritten nicht mehr kann.

maxs1936Manche mögen mich mit diesem Konsum bereits für einen rettungslosen Alkoholiker halten: “Wann warst Du das letzte Mal einen ganzen Monat trocken? Weißt Du nicht mehr?! Oh, Mann, siehst Du nicht, wie abhängig Du bereits bist!?!”

Ihr Lieben: dann bin ich von Spaghetti abhängiger als von Alkohol, denn die konsumiere ich häufiger.

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